Faktisches zur Entstehungsgeschichte eines Maddrax-Romans.
(Hier geht es zu den Eckdaten von ... MX440 – Auf dem Dunkelmond)
Ach ja, da gibts noch Anmerkungen ...
Dieser kurze Bericht war bis zum 28.11.2017 Teil des Eckdaten-Posts. Aus Gründen der Übersicht habe ich diese Eckdaten und meine Anmerkungen zum Roman nun getrennt. – In diesem Zug habe ich den Text stark erweitert ...
Wichtig:
Ich kann nicht ausschließen, dass der nachfolgende Text Spoiler zum Roman enthält. Am besten ihr habt ihn also schon gelesen, falls ihr Maddrax-Leser seid. Falls nicht – lest den Roman. Ich hab mir große Mühe mit dem Verfassen gegeben und der Lektor mit dem, nunja, Lektorieren 😉
Von dunkelmöndischen Exzessen und armen Seelen
Der Nachtrag zu diesem Roman erfolgt ein Jahr, nachdem ich ihn geschrieben hab. Trotzdem kann ich noch sehr genau sagen, wie es mir damals beim Schreiben ergangen ist. – Ich bin nämlich ein komplizierter Mensch.
Kompliziert? Jop ...Wenn ich an einem Roman arbeite, schreibe ich nicht nur das Manuskript. Kurz davor kommt das Kapitelexpo und sogar noch vorher, das Roman-Tagebuch. Darin halte ich alles fest; Datum, Zeiten, Schreibpensum und was mir sonst noch im Kopf umgeht. - Ich mag Zahlen. Sie vermitteln die Illusion von Kontrolle. (Den Datenwust findet ihr ganz unten.)
Während „Auf dem Dunkelmond“ entstand, besuchte ich mit meiner Familie das Mittelalterfest in Eggenburg und las ein Kapitel aus Bartek – Blendwerk vor. Gefilmt habe ich das ganze auch, aber noch immer nicht geschnitten. Genau wie die Passagen meiner lieben Kollegen Madeleine Puljic und Annabella Lamprecht.
Auf dem Austria Con in Wien traf ich viele Kollegen. Unter anderem die aktiven MX-Autoren Oliver Fröhlich und Ben Calvin Hary. Umgeben von Rhodanern haben wir die Flagge der „Dunklen Zukunft der Erde“ hochgehalten und ein Maddrax-Panel bestritten.
Erfindungen und Recherchen
Ich erfand einen sehr (sinnbefreiten) Kompass, der es letztlich nicht in den Roman geschafft hat. Drinnen blieben allerdings die Narcocks und die Flachseebären. - Ich mag es, Namen zu erfinden 😉
Übrigens ist das hier meine Inspiration zum Silarow, dem Gefährt des Initiators:
Der Recherche-Moment führte mich wieder in das Reich der Zahlen. Matt musste Schnurrer hochwerfen. Aber wie hoch ist realistisch? Ich recherchierte durchschnittliche Geschossgeschwindigkeiten und berechnete die Flughöhe ... – als Beweis liegt auf dem Rechner noch die Excel-Tabelle. 😉
Darlings
Meine Lieblingsstelle im Roman: Ein sehr komplexes Kapitel, das die Vergangenheitserlebnisse meines Antagonisten behandelt und hier insbesondere die Schilderung eines Feuers. Ich war mitten drin im Feuer, wurde aus dem Schlaf gerissen, hörte Knacken und Prasseln, taumelte ins Freie und stand einer Flammenhölle gegenüber, die mir eine Hitzewelle übers Gesicht blies. - Die Szene hab ich mit einer Gänsehaut durchgeschrieben, so intensiv erlebte ich sie.
An folgender Formulierung habe ich viel zu lange gefeilt. Vielleicht hätte sie der Lektor nicht zusammengestrichen, wenn er das gewusst hätte (husthusträusper).
Die Landschaft wirkte wie ein nassfeuchtes Gemälde, auf dem zu dunkle Konturen in Braungrün eine Sumpflandschaft nachzeichneten, und übertrieben helle Tupfer das diffuse Sonnenlicht auf Riesenpilzkappen konzentrierten.
Datenwust
An neunzehn Tagen arbeitete ich an der Rohfassung und produzierte ein Manuskript von 218.960 Zeichen. In nur vier Tagen Überarbeitung polierte ich das Teil und kochte es auf 188.825 Zeichen ein. Dem Lektor fielen nochmal 7.000 Zeichen zum Opfer.
Jedes Kapitel erhält von mir einen Namen, auch wenn es im Roman immer nur *** benannt ist. Als Beweis der Einblick in meine Umfangsplanung:
Geschlossen: Aktenzeichen MX/440
Jo. Und damit war das der erste, erweiterte Werkstattbericht. Ich hoffe, er war interessant und ein paar Leser sind bis zum Ende gekommen. Noch mehr hoffe ich natürlich, dass euch der Roman gefallen hat.
In diesem Sinne,
hic sunt dracones